deutscher Politiker; SPD; MdB 1949-1964; fr. Mitglied des Europ. Parlaments; Staatssekretär und Chef der hess. Staatskanzlei 1964-1969
* 12. Januar 1913 Frankfurt/M.
† 17. Juli 2008 Frankfurt/M.
Wirken
Willi Birkelbach, ev., wurde am 12. Jan. 1913 in Frankfurt /M.-Höchst geboren. Nach dem Abitur, das er 1932 an einer Oberrealschule ablegte, absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung mit Schwerpunkt Außenhandel und industrielles Rechnungswesen. Als Angestellter war er dann in der Schweiz, Frankreich, England und Italien tätig. Schon 1930 trat er der SPD bei. Wegen aktiver Mitarbeit in einer Widerstandsgruppe war er von 1938-1941 in Schutzhaft. Ab 1942 diente er in der Wehrmacht (zeitweise Strafeinheit 999). Von 1944-46 befand er sich in Kriegsgefangenschaft.
Nach seiner Entlassung leitete er von 1947-51 die Gewerkschaftsschule Oberursel. Diese Tätigkeit wurde 1948 durch einen Studienaufenthalt in den USA unterbrochen. Von 1949-64 war er Mitglied des Deutschen Bundestages, in dem er bald als Europapolitiker hervortrat. So war er von 1950-59 stellv. Delegierter in der Beratenden Versammlung des Europarates, 1957 außerdem stellv. Vorsitzender des Sozialpolitischen Ausschusses. Von 1952-58 war er Mitglied der Gemeinsamen Versammlung der Montanunion, die 1958 im Europäischen Parlament aufging, in dem er im Dezember 1958 den Vorsitz der Sozialistischen Fraktion übernahm (bis 1963).
Von 1954-63 war er Vorsitzender der SPD im ...